Name: Louise Lotte Schäfer
Alter: 26
Beruf: in between Studium, Regieassistenz und Sales
Lieblingsgrätzel in Wien:
Einen Lieblingsbezirk gibt es für mich nicht. Wien ist für mich eher eine Zusammensetzung an Orten, die die Stadt zu meinem Zuhause gemacht haben.
Von der Hauptuni am Schottentor, über die Freyung zum Platz am Hof, wo im Sommer das Lustspielhaus steht, weiter über den Judenplatz und zurück über den Graben Richtung Hofburg, hindurch zwischen den ehemaligen Hofmuseen, hinauf zum MQ und Volkstheater und dann Querbeet durch die Gassen des 7. Bezirks. In meiner Heimatstadt Dortmund gibt es im Grunde keine Altstadt, deswegen fühle mich nach bald 8 Jahren Wien bei diesem Spaziergang an den Prunkbauten entlang immer noch jedesmal wie im Urlaub.
Ruhig und wunderschön, um sich mit dem einem Buch hinzusetzen, ist das Gelände des Otto Wagner Spitals an der Baumgartner Höhe.
Was ist dir an Kleidung wichtig? Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Am wichtigsten ist für mich das ein Teil einen besonderen Twist hat und gleichzeitig gut kombinierbar bleibt. Dabei halte ich mich ungern an Stilrichtungen. Bevor ich darüber nachdenken kann, ob etwas cool oder in oder praktisch ist, gefällt es mir schon und kommt in den Kleiderschrank. Ich habe viele Stylephasen durchgemacht, aber ein bleibendes Element ist, dass ich sehr selten Hosen trage und einen besonderen Asseccoiretick habe. Ein gut sitzendes Kleid kann sich mit den richtigen Schuhen, einer Tasche, Schmuck und Schal von lässig, über sportlich in schick verwandeln.
Nachdem ich die letzten Jahre Mustermix und feminine Schnitte bevorzugt habe, entwickelt sich grad ein starkes Bedürfnis nach schwarz mit schwarz mit schwarz in Kombination mit zartem Goldschmuck, geometrischen Formen und weißen Krägen.
Durch die Arbeit bei Lena Hoschek und mediale Aufklärung bin ich sensibilisiert, was Produktionsbedingungen angeht und möchte in Zukunft mehr darauf achten bewusster und fair einzukaufen.
Wo gehst du gerne in Wien shoppen?
Ich habe durch gefühlte 1000 Flohmarktbesuche (Tingeltangel-, Lieblings-, Naschmarktflohmarkt) einen sehr guten Bestand aus Vintagemode. Toll für solche Einzelstücke sind auch der Humana an der Alserstraße und der Würfel in der Berggasse.
Weil ich aber gerade simple, klare aber besondere Schnitte bevorzuge, kaufe ich Trendteile bei Cos. Für das Gefühl die schönste Frau der Welt zu sein, ist Lena Hoschek für mich die beste Adresse, wo die Qualität über Schnitte, Stoffe und Produktionsbedingungen in jedem Stich spürbar ist.
Besondere und leistbare Teile gibt es beim Magazin am Getreidemarkt.
Kaufst du auch online? Wenn ja, wo?
Ich war eigentlich nie ein Fan von Onlineshopping, weil ich immer alles anfassen und genau anschauen muss. Aber je mehr ich arbeite, umso praktischer erscheint es mir, vorallem für Accessoires, die kein Anprobieren benötigen.
Durch Instagram bin ich auf Schmuck von Sabrina Dehoff Jewelry und Nina Kasten gestoßen.
Ich war sehr aktiv auf Kleiderkreisel, wegen der netten Kontakte und der Möglichkeit besondere Stücke mit einer Geschichte auftragen zu können. Außerdem gefällt mir der Gedanke der Wieder- und Weiterverwertung. Was für mich absolut falsch ist, kann für jemand anders das perfekte Teil sein.
In welchem deiner Kleidungsstücke fühlst du dich besonders wohl und warum?
Ich denke weniger in Einzelstücken als in Outfits. Manchmal ist ein Teil absolut verloren im Kleiderschrank bis plötzlich die perfekte Kombination auftaucht und ich es andauernd trage. Etwas woran ich aber unerklärlich hänge ist ein Paar schwarze Chelseaboots, das mir meine Mutter vor drei Jahren geschenkt hat. Ich liebe sie so sehr, dass sie nur noch ein Schatten ihrer selbst sind. Ich habe ungleich große Füße und kann keinen Schuhkauf genießen. Immer ist es ein kleiner Kampf. Aber diese Boots waren von der ersten Sekunde unendlich bequem, schmeichelnd und passend zu jedem Outfit. Beim Versuch sie zu ersetzen, scheitere ich regelmäßig und habe einen unnatürlichen Vorrat an schwarzen Halbschuhen angesammelt habe.
Was ist dein Lieblingsbuch?
Patricia Highsmith ist meine liebste Autorin. Sie hat eine besondere Art menschliche Abgründe nachvollziehbar zu gestalten, ohne dass die Charaktere an Sympathie einzubüßen.
Gerade habe ich Julian Barnes „Lebensstufen“ und „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ von Milan Kundera ausgelesen.
Beides intensive und sehr empfehlenswerte Geschichten.
Welche Band / CD kannst du momentan weiterempfehlen?
Furchtbar unoriginell bin ich gerade ein großer Wandafan. Luzia beim Autofahren zu brüllen, fühlt sich frei und unkompliziert an.
Meine alltime favorites sind die Moldy Peaches und Morrissey.
Welchen Film kannst du weiterempfehlen?
Mein erster richtiger Lieblingsfilm war Thelma and Louise. Zum Gruseln: Rosemarys Baby. Zum Lachen: Der Hofnarr mit Danny Kaye.
Die Liste ist mitlerweile unendlich. Im letzten Jahr haben mir Birdman und Her besonders gefallen.
Wo gehst du gerne abends in Wien hin?
Meist ist es eher ein Ausgehen zum gemeinsamen Essen und Trinken. Besonders gut und unkompliziert schmeckt es im Finkh, romantisch ist es im unteren Bereich des Shanghai Tan. Trinken, rauchen, sitzen, reden und schweigen gehen besonders im Kreisky und im Sommer am Naschmarkt.
Ein Ausgehfixpunkt ist für mich die Swelltime, eine 50er Party mit Dresscode, im Gartenbaukino bzw Volksgarten Pavillion.
Eine Freundin hat mir die Seite goodnight.at empfohlen, die mich mit tollen Vorschlägen überfordert. Ich will unbedingt das Motto und der Fuchs und die Trauben ausprobieren.
Hast du ein Lieblingsblog?
Ich lese relativ wenig online, sondern kaufe lieber Magazine in der Trafik in meinem Haus. Für den kurzen Überblick und als Outfitinspiration schaue ich auf Lesmads, dariadaria und the man repeller, weil ihre Outfits so schön ironisch sind.
DANKE, liebe Louise! Du bist wundervoll!
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